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02.03.2022 - geschrieben von Karsten

Gravelmania – alles was du über Gravel wissen musst

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Kilometerlange malerische Landschaften, Schotterstraßen soweit das Auge reicht, der Charme und Schönheit der Natur, die einfach unwiderstehlich ist, bringt mehr Menschen denn je mit dem Gravel-Bike in die Wälder, auf die Wiesen und in die Berge. Kein Wunder: Sich auf das nächste Gravel-Abenteuer zu freuen, fällt mit der vielversprechenden Naturkulisse verdammt leicht. Dieser Artikel nimmt sich genau der Themen an, die angehende und fortgeschrittene Gravel-Enthusiasten interessieren könnten. Falls du noch Fragen hast oder etwas vermissen solltest, hinterlasse mir gerne eine Nachricht.

Warum Gravel mehr als nur ein Hype ist

Wenn du bisher noch keine Berührungspunkte mit dem Thema Gravel hattest, wirst du dich zunächst fragen, was soll das eigentlich alles? Gehen wir noch einmal zurück zu den Anfängen der Gravelmania: Die Bezeichnung Gravel wurde vor über 5 Jahren von der Fahrradindustrie ins Leben gerufen und war zunächst ein reiner Marketingbegriff, um eine neue Fahrradkategorie, die bis dahin als Querfeldein-Fahrräder bekannt war, von klassischen Renn- und Endurance-Rädern abgrenzen zu können. Geboren wurde die Gravel-Idee ursprünglich in den USA. Einige Radsport-Verrückte hatten die Erleuchtung, einen Radmarathon durch Wälder, über Schotterpisten und auf für Rennräder unbezwingbare Pisten zu veranstalten. Die sogenannten „Gravel-Grinder-Races“ erlangten weltweit Aufmerksamkeit und lösten einen wahren Tsunami in der Fahrrad-Gemeinschaft aus. Aber auch für Bikepacking-Abenteuer wurden bereits Querfeldein-Fahrräder eingesetzt und zu Transportspezialisten umgebaut. Im Gegensatz zu Mountainbikes, die auf der Straße eher träge sind, sich dafür aber im Gelände heimisch fühlen, ist das Gravel-Bike ein echter Alleskönner, mit dem du in jeglichem Terrain viel Spaß haben kannst. Mountainbikes sind schwerer zu warten, Dämpfungs-Elemente müssen umfangreich auf den Fahrer eingestellt werden und auf der Waage sind in Sachen Gewicht signifikante Unterschiede festzustellen. Aus guten Grund wird das Gravel-Bike direkt zwischen Rennrädern und Mountainbikes positioniert, da man eine gesunde Mischung aus beiden Disziplinen erhält. Gravel ist inzwischen eine Religion, eine Lebenseinstellung geworden, fast schon so, wie damals in den 1960er-Jahren, als jeder ein Auto kaufen wollte, weil er sich davon Freiheit und Grenzenlosigkeit erhoffte.

Was sind die Merkmale eines Gravel-Bike?

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Die enorme Vielfalt der Gravel-Bikes macht es schwer, eine allgemeine Aussage über Ausstattungs- und konzeptionelle Merkmale zu treffen. Inzwischen gibt es Gravel-Bikes, die für schnelle Touren im Gelände, kurze Ausfahrten nach Feierabend oder lange Bikepacking-Abenteuer optimiert sind. Letztere sind vorwiegend an zahlreichen Befestigungsmöglichkeiten für Bikepacking-Taschen zu erkennen. Der Kern eines Gravel-Bikes sind letztlich zwei markante Merkmale: Im Vergleich zu einem Rennrad werden wesentlich breitere Reifen verbaut und die Geometrie ist auf Komfort ausgelegt (dazu später mehr). Nicht selten findest du an einem Gravel-Bike eine wartungsarme 1-Fach-Schaltung vor, die über eine hohe Bandbreite verfügt, mit der du auch die steilsten Anstiege bewältigen kannst.

Die Unterschiede zu einem Rennrad

Rennräder, die wir von professionellen Straßenrennen kennen, machen auf dem Asphalt richtig Spaß und sorgen dafür, dass deine Waden glühen. Das Cockpit eines Rennrads ist in der Regel sehr viel tiefer angelegt, was für eine aerodynamische Position sorgt. Durch eine hohe Sattelüberhöhung sitzt du sportlich gebeugt auf dem Rennrad, wohingegen du auf dem Gravel-Bike aufrechter platz nimmst. Der Hintergrund: Je aufrechter man sitzt, desto leichter kannst du mit dem Vorderrad über Hindernisse fahren. Wer sich die Geometrie eines Rennrads mal genauer anschaut, und mit einem Gravel-Bike vergleicht, kann entdecken, dass es große Unterschiede beim Radstand gibt. Der Radstand wird von Mitte der hinteren bis Mitte der vorderen Ausfallenden gemessen. Ein hoher Radstand bedeutet besserer Geradeauslauf, ein kleiner Radstand sorgt für mehr Wendigkeit. Die Hersteller von Gravel-Bikes versuchen einen gesunden Mittelwert zu finden, um viel Kurvenagilität zu erreichen und das sichere Überwinden von Hindernissen wie etwa Wurzeln und Steine zu ermöglichen.

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Gravel-Bike vs. Rennrad: Alles steht und fällt mit der Reifenfreiheit

Aus einem Rennrad lässt sich meist kein Gravel-Bike machen: Es fehlt an Reifenfreiheit. Denn selten passt in den Rahmen eines Rennrads ein Reifen über 28 mm Breite – sie sind einfach nicht dafür ausgelegt. Breite Reifen sorgen auf Wald- und Schotterböden für Grip, Sicherheit – und ermöglichen, einen geringen Luftdruck zu fahren. Um den Komfort und den Grip im Gelände zu erhöhen, ist der Luftdruck im Reifen eine gute Stellschraube, die sich zu nutzen lohnt.

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Gravel-Rahmen lassen breitere Reifen zu, als Rennrad-Rahmen.
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Ob du einen profilierten Gravel-Reifen oder einen Allrounder auf die Felge ziehen solltest, entscheidet maßgeblich das Terrain, in dem du dich bewegen willst.

Der ultimative Allrounder?

Gravel-Bikes werden nicht selten in die Kategorie „All-Road-Bikes“ einsortiert. Nun stellt sich folgend die Frage: Benötige ich ein Rennrad und ein Gravel-Bike oder reicht es nicht aus, ein qualitativ hochwertiges Rad zu kaufen, dass sich sowohl auf der Straße als Sportgerät, als auch für entspannte Gravel-Abenteuer einsetzen lässt? Die Antwort lautet jein: Du brauchst nicht notwendigerweise zwei Fahrräder für dein Vorhaben, wenn du Abstriche machen kannst. Ich nutze aktuell ein Fahrrad für Trainingseinheiten auf dem Asphalt sowie für gravellastige Touren. Für ersteres stelle ich allerdings meine Ansprüche bei dem Thema Gewicht, Aerodynamik und Agilität zurück. Einige Hersteller bieten bereits Fahrräder an, die einige Features eines Race-Rennrads bieten und mit einer hohen Reifenfreiheit sowie komfortabler Geometrie daher kommen. Die Auswahl ist allerdings überschaubar. Mit dem entsprechenden Kleingeld kannst du also eine Symbiose aus beiden Welten bekommen.

Was kostet ein Gravel-Bike?

Noch vor ein paar Jahren waren die meisten Low-Budget-Gravel-Bikes verdammt schäbig, die Auswahl war begrenzt und oft Frustration angesagt, wenn man das Traumbike gefunden hat, allerdings gähnende Leere in der Geldbörse herrschte. Inzwischen hat sich das Blatt gewendet: Unzählige Hersteller bieten für kleines Geld optische Leckerbissen mit solider Ausstattung an, die sich sehen lassen können. Bereits ab 1000 Euro kannst du dein erstes Gravel-Abenteuer starten, wobei du eventuell Abstriche machen musst, die aber vertretbar sind. Nach oben gibt es bekanntlich keine Grenze, grundsätzlich spricht man davon, dass der Kostentreiber das Gewicht ist: je leichter, desto teurer. Das Bankkonto zu entleeren für das vermeintlich beste und leichteste Gravel-Bike lohnt sich also für den Anfang nicht unbedingt, es sei denn, du legst sehr viel Wert auf das Gesamtgewicht. Zur Wahrheit gehört allerdings auch, dass Gewicht nicht alles ist und andere Ausstattungsmerkmale viel wichtiger sind: Schaltungen und Scheibenbremsen von Shimano oder SRAM sind immer ein wichtiges Qualitätsmerkmal, außerdem sollte es für den Anfang am besten ein Aluminium-Rahmen sein, der bei geringem Gewicht viel Stabilität bietet. Es lohnt sich, ein Gravel-Bike gebraucht zu kaufen, auch wenn es sicherlich nicht die sicherste Variante ist.

Wo fährst du mit dem Gravel-Bike?

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Gravel bedeutet vordergründig: Waldbaden, Schotterpisten und alles, was abseits von konventionellen Straßen und Fahrradwegen einzuordnen ist. Klar, auch auf der Straße macht das Gravel-Bike eine gute Figur und Straßen sind heute zweifelsohne sicherer als noch vor vielen Jahrzehnten. Zumindest für Autofahrer. Wer aber mit dem Zweirad unterwegs ist, hat des Öfteren das Gefühl, russisch Roulette zu spielen. Viel zu viele Situationen musste ich in der Vergangenheit erleben, in denen ich zwar glimpflich davongekommen bin, die allerdings so gefährlich waren, dass ich noch heute zusammenzucke, wenn ich daran denke.

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Mit dem Gravel-Bike erlebst du hauptsächlich die wunderbare Natur, ohne die unzähligen Schulterblicke riskieren zu müssen, weil dich die Angst um Leib und Leben umtreibt. Auch der Gestank von Benzin und lauten Motorgeräuschen bleibst du auf dem Gravel-Bike die meiste Zeit fern.

Gravel-Reifen

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Die größte Stellschraube für wenig Geld, mit der du eine Leistungssteigerung, mehr Grip und Komfort erreichen kannst, sind die Reifen. Aber halt Moment, du musst nicht sofort deinen Reifen gegen ein super fancy Modell austauschen. Lass uns erst über den richtigen Luftdruck reden. Der Luftdruck im Reifen ist keine „Set-it-and-forget-it-Sache. Jeder Hersteller bietet einen Leitfaden an, mit dessen Hilfe du dich an den für dich perfekten Luftdruck herantasten kannst. Traditionell redet man davon, dass ein höherer Luftdruck einem geringen Rollwiderstand entspricht. Aber Wald- und Schotterwege sind nicht vollkommen glatt. Richtig aufgepumpte Reifen absorbieren Stöße, bieten Traktion und rollen schnell.

Zusätzlich zu den Herstellerempfehlungen, die in der Regel seitlich auf dem Reifen stehen, gibt es folgende einfache Faustregeln für die Auswahl des richtigen Luftdrucks:

Fährst du auf groben Wald- und Schotterwegen: Reduziere den Luftdruck um 0,3 bis 0,5 Bar, um den Komfort zu erhöhen.Fährst du auf eher ebenen Straßen und feinen Schotterwegen, kannst du bedenkenlos den Luftdruck um 0,3 bis 0,5 Bar erhöhen, um schneller voranzukommen.

Ist der ideale Luftdruck gefunden, notiere die Werte, um bei einem späteren Reifenwechsel nicht von vorn beginnen zu müssen. Jetzt, wo du genau weißt, wie du mit dem Luftdruck umgehen musst, können wir uns gemeinsam verschiedene Reifenmodelle ansehen. Über Reifen könnte man ein ganzes Buch schreiben, daher mache ich es kurz und bietet dir wieder vorab ein paar einfache Faustregeln.

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Sollte es dich eher in den Wald ziehen, in dem üblicherweise verwurzelte Böden, steinige Strukturen und matschige Untergründe gibt, empfehle ich einen Gravel-Reifen mit einer Breite von mindestens 40 mm und einem groben Stollen-Profil.
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Bist du eher auf ebenen Schotter-, Forst- und Asphaltwegen unterwegs, empfiehlt sich ein Gravel-Reifen mit niedrigem Profil und einer Lauffläche von mindestens 32 mm

Tubeless oder Schlauch?

Seit John Boyd Dunlop 1887 den Fahrradreifen erfunden hat, blieben Fahrradreifen jahrzehntelang ziemlich unverändert. Ein Stück Gummi im Inneren des Reifens war stets die Basis, der Verkaufsschlager an vielen Tankstellen – das Flickzeug – ebenso. Inzwischen gibt es viele Alternativen: Von leichten Aerothan-Schläuchen über Reifen-Inserts bis hin zu Dichtmilch – auch als Tubeless bekannt. Zu diesem Thema habe ich bereits einen umfangreichen Artikel geschrieben, den ich dir hiermit wärmstens empfehlen kann.

Wäre ein Mountainbike eine gute Alternative?

Du selbst kannst dafür sorgen, Grenzen zu verschieben. Gravel hat eine breite Definition und auch wenn es für Gravel untypisch ist, kann ein Mountainbike eine gute Alternative darstellen. Nämlich dann, wenn du gänzlich der Straße und einfachen Waldwegen fern bleiben möchtest und deinen Spaß im groben Gelände suchst. Ein Mountainbike ist außerdem eine vielseitige Alternative für mehrtägige Bikepacking Abenteuer, da die aufrechte Sitzposition und die in vielen Fällen vorhandene Federgabel eine Menge Komfort erzeugt. Auf der Straße musst du allerdings, durch die breiten Reifen, mit erhöhten Rollwiderstand rechnen. Besonders technische Abfahrten oder sehr steiniges Gelände lassen sich mit dem Mountainbike meist sicherer und komfortabler meistern. Ob das Mountainbike für dich eine Alternative sein könnte, solltest du am besten durch eine Probefahrt rausfinden. Viele Händler bieten kostenlose Testmöglichkeiten an, die dir bei der Entscheidung helfen können.

Bikepacking-Taschen

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Für diejenigen, die den Drang nach Freiheit verspüren und den Schlaf unter den Sternen lieben, ist Bikepacking die ultimative Flucht aus der Monotonie des Alltags. Bereits Tourenräder eignen sich wunderbar, würde allerdings sagen, dass Gravel-Bikes die Königsklasse unter den Reiserädern sind. Möglich viel Gepäck auf dem Fahrrad zu verstauen und dafür den eigenen Körper zu entlasten, ist die Grundidee beim Bikepacking. An vielen Rahmen kannst du Taschen mittels Befestigungsschrauben montieren, am beliebtesten sind allerdings klassische Klettverschluss-Bänder, mit deren Hilfe du die Taschen sicher an deinem Rahmen, Sattel und der Gabel befestigen kannst.

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Rahmen-, Lenker- und Satteltaschen sind ein wesentlicher Bestandteil eines leichten Bikepacking-Setups. Taschen: 8Bar
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Diese Satteltasche wird mittels Klettverschlüssen und Gurten an der Sattelstange und am Sattelgestell befestigt. Fassungsvermögen: 6-13 Liter.
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Lenkertaschen sind super, wenn Trikot-Taschen bereits bis zum Rand gefüllt sind. Fassungsvermögen: 1,7 Liter.
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Diese Oberrohrtasche lässt sich sowohl am Steuerrohr als auch am Sitzrohr sichern.

Es empfiehlt sich allerdings vorher, die Stellen, an denen du die Taschen anbringen willst, mit etwas Isolierband oder besser noch – Lackschutzfolie abzukleben, da die Taschen durch die Reibung ansonsten hässliche Spuren hinterlassen können. Hersteller von Gravel-Bikes geben in den meisten Fällen ein zulässiges Gesamtgewicht an, an das du dich unbedingt halten solltest (Fahrer + Gepäck).

Passende Kleidung

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Wer noch nicht den Sprung zu Gravel- bzw. Rad spezifischer Kleidung wagen möchte, kann auf das zurückgreifen, was im Kleiderschrank hängt: Ein lockeres T-Shirt und eine traditionelle Sporthose sind für gemütliche Touren vollkommen ausreichend. Wer allerdings über viele Stunden (und Tage) komfortabel im Sattel verbringen möchte, kommt nicht an vernünftiger Radkleidung vorbei. Diese besteht in der Regel aus einer gepolsterten Radhose und einem Trikot, das eng am Körper anliegt.

Radkleidung hat folgende Vorteile:

Du sitzt über lange Zeit komfortabel im SattelEinmal angezogen, bleibt alles dort, wo es bleiben sollAerodynamische Eigenschaften (das spart Körner)Radkleidung erzeugt weniger ReibungLange Lebensdauer im Vergleich zu traditioneller Sportkleidung

Inzwischen haben Hersteller von Radkleidung speziell auf Gravel abgestimmte Kollektionen im Sortiment, die noch komfortabler sind als klassische Radkleidung, die du beispielsweise auf dem Rennrad anziehen würdest.  Zusätzliche Taschen ermöglichen außerdem schnellen Zugriff auf das Smartphone, Müsliriegel und sonstige Kleinigkeiten, die man nicht in der Trikot-Tasche verstauen möchte.

Gravel-Ausrüstung

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Ohne die richtigen Tools kann eine schöne Fahrt durch den Wald schnell in einem miserablen Ausflug enden. Um hier Abhilfe zu schaffen und dafür zu sorgen, dass du in jeglichen Situationen vorbereitet bist, sind nur einige wenigen Hilfsmittel nötig.

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Multitool

Das wichtigste Tool überhaupt, was du immer beim Radfahren dabei haben solltest, ist ein Multitool mit allen wichtigen Sechskant- und Torx-Schlüsseln. Die meisten mechanischen Probleme lassen sich mit diesem praktischen Werkzeug binnen Sekunden beheben. In jedem Fall solltest du die vorab dein Gravel-Bike genau anschauen und prüfen, was für Schlüssel du unterwegs gebrauchen könntest. Übliche Verdächtige sind: Schaltwerk, Sattelstange, Bremsen, Schalt- und Bremshebel.

Ersatzschlauch und Tubeless-Reparaturset

Je nachdem, ob du tubeless, also schlauchlos – oder mit klassischem Butyl-Schlauch unterwegs bist, solltest du mindestens einen Ersatzschlauch mit dir führen – und besser noch: ein Tubeless-Reparaturkit, das eingesetzt wird, wenn die Dichtmilch im Reifen kaum Chancen hat, aus eigener Kraft ein großes Loch zu schließen.

Pumpe

Ohne vernünftige Luftpumpe kann dir schnell die Luft ausgehen. Um im Notfall deinen Reifen oder Schläuche mit frischer Luft füllen zu können, kannst du entweder auf eine klassische Pumpe zurückgreifen oder CO2-Kartuschen einpacken, die ohne viel Kraftaufwand einsetzbar sind.

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H2O

Es gibt viele kreative Methoden, große Mengen Wasser am Körper oder am Gravel-Bike unterzubringen. Die einfachste und effektivste Methode ist allerdings weiterhin, die kostbare Flüssigkeit in Flaschen zu füllen und direkt am Rahmen zu verstauen. Halterungen und Flaschen gibt es in allen Formen, Farben und Größen und ist wohl die günstigste Investition, die sich über lange Zeit lohnen wird. Ich verwende seit vielen Jahren Flaschen von Camelbak, die sich einfach reinigen lassen, geschmacksneutral und einfach zu benutzen sind. Im Sommer lohnt sich ein Trinkrucksack, der zusätzlichen Stauraum – und an heißen Tagen und unzähligen Kilometern noch mehr Sicherheit bietet, nicht auf dem Trockenen sitzen zu bleiben. Wenn du unterwegs Wasser aus einer natürlichen Quelle abzapfen willst, solltest du zur Sicherheit einen kompakten Wasserfilter einpacken, der das Wasser von schädlichen Bakterien und Ablagerungen befreit und es dadurch genießbar macht.

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Eine Sturzerkennung kann bei schweren Unfällen Leben retten. Hier zu sehen: Tocsen Sturzhelmsensor

Für den Fall der Fälle: Sturzsensoren

Vor allem, wenn du oft allein unterwegs bist, empfiehlt es sich, eine der unzähligen Apps und Sensoren zu nutzen, die einen Sturz erkennen und automatisch den Rettungsdienst benachrichtigen. Denn in den Bergen und Wäldern bist du auf dich allein gestellt. Einige Smartwatches bieten bereits eine integrierte Sturzerkennung, die bei einem registrierten Sturz unverzüglich einen Notfallkontakt sowie den in der Nähe liegenden Rettungsdienst alarmiert.

Bikecomputer oder Smartphone?

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Wie die meisten Elektronikgeräte entwickeln sich GPS-Fahrradcomputer stetig weiter. Inzwischen gibt es unzählige Funktionalitäten, die zwar auch in vielen Smartphones integriert sind, allerdings bieten diese eine schlechtere Konnektivität sowie verkürzte Akkulaufzeit. Bei sonnigen Bedingungen bieten Fahrradcomputer außerdem eine bessere Lesbarkeit als ein Smartphone. Fahrradcomputer können grundlegende Fahrdaten anzeigen, Routen planen und stellen Verbindungen zu Leistungssensoren her, mit deren Hilfe du Leistungsdaten aufzeichnen und später auswerten kannst. Vor allem weit entfernte Ziele und unbekannte Gebiete lassen sich durch eine integrierte Navigation effizient und sicher erreichen. Ob dein Smartphone ausreichend und eine Investition in ein Bikecomputer für dich sinnvoll ist, kannst du mithilfe meines Artikels rausfinden, den ich vor einiger Zeit geschrieben habe: zum Artikel.

Was ist der beste Ratschlag für jemanden, der sein erstes Gravel-Abenteuer plant?

Für jemanden, der sich auf sein erstes Gravel-Abenteuer vorbereitet, wäre mein Rat, dass er es vermeidet, in einen bestimmten Stil zu passen und stattdessen ein Erlebnis plant, in dem er sich selbst widerspiegelt und die Zeit draußen in der Natur genießt. Feier jeden Sieg, noch so belanglos er sein möge. Und vergesse nicht, deine Erlebnisse mit anderen zu teilen.

author-avaÜber Karsten

Ich bin süchtig nach Bikes, Pedalumdrehungen und sportlichen Herausforderungen. Wenn ich nicht hier auf dieser Website blogge, verbringe ich so viel Zeit wie nur möglich im Sattel. Ich fühle mich in den Bergen wohl und erklimme auf dem Rennrad, Gravel- oder Mountainbike steile Anstiege.