17.06.2022 - geschrieben von Karsten
Die Umgebung rund um den Gardasee ist nicht nur ein fantastisches Urlaubsgebiet für Jung und Alt, Lago di Garda ist ein Trail-Mekka und absoluter Hotspot für Radsportler jeglicher Art. Leichte Touren sind rar und meist nur auf dem Asphalt bei einer Seehöhe von ca. 65 Metern über dem Meeresspiegel möglich. Für Wasserratten genau das Richtige. Für Bergziegen wie mich, die ordentlich Höhenmeter sammeln und die Waden zum Glühen bringen möchten, bietet der höchste Gipfel am Gardasee, der Monte Cadria – mit 2254 Höhenmetern eine Herausforderung der besonderen Art. Mich hat es vorwiegend ins Ledrotal getrieben, das ich nach mehr als 1440 Höhenmeter erreicht und mir durch stellenweise unwegsames Gelände und extreme Geröllpassagen erkämpft habe. Belohnt wurde ich mit knackigen Trails und spektakulären Aussichten. Wer die Tour auch mal ausprobieren möchte, findet weiter unten den Link mit allen Details auf Komoot.
Unbeschreiblich schön und wild präsentieren sich die Berge rund um den Gardasee. Aus über 1200 Höhenmetern bietet sich ein grandioser Blick ins Tal auf die kleinen Orte Malcesine, Portese und auf den Berg Monte Brione. Es gab nur wenige Punkte auf meiner Route, die schwer zu durchqueren waren. In der Regel waren es richtig knackige Anstiege mit extremer Steigung und einigen flowigen Singletrails, die nach hunderten Höhenmetern eine willkommene Abwechslung darstellten. Mich wundert es kaum, dass sich E-Bikes in Riva einer hohen Beliebtheit erfreuen: Die zusätzliche Unterstützung des Motors macht es um einiges einfacher, in den Genuss der atemberaubenden Landschaft und tollen Aussichten zu kommen.
Der zweistündige Aufstieg zum Punta di Mois in 1300 Höhenmetern war zutiefst kräfteraubend. Glücklicherweise hatte ich zuvor in Riva ein brandneues Cannondale Scalpel zum Testen in die Hände bekommen, was es mir etwas leichter gemacht hat, mich Pedaltritt um Pedaltritt nach oben zu kämpfen. Der leichte Carbon-Rahmen und die progressive Geometrie haben bei mir einen durchweg positiven Eindruck hinterlassen. Dazu gibt es natürlich noch einen detaillierten Testbericht, den ich schreibe werden. So viel sei aber gesagt: Die Lefty-Federgabel, die an einem Cannondale nicht fehlen darf, hat einen verdammt guten Job in dem von Kalksteinen übersäten Terrain gemacht.
Caffè fantastico
Italien ist der richtige Ort für guten Kaffee und fabelhaftes Essen. Wer sich also nach einer langen Bergtour stärken will oder einfach die Nase voll von Astronautennahrung und Proteinriegeln hat, kann in einer der unzähligen Lokalitäten einkehren. Für mich als Kaffee-Nerd ist Italien das ultimative Schlaraffenland. Allein diese Tatsache ist für mich die Reise wert.
Alé la Merckx 2022
Zeitgleich hat im Herzen von Verona der Alé la Merckx Grandfondo stattgefunden. Der Namensträger der spektakulären Veranstaltung ist zum einen das Ausnahmetalent Eddy Merckx – der mit seinem Spitzennamen „Kannibale“ in die Geschichtsbücher eingegangen ist, und zum anderen die Radsport-Bekleidungsmarke Alé aus Verona. Mehr als 1850 Teilnehmer quälten sich bei 32 Grad im Schatten entlang der historischen Adelsvillen, vorbei an den Weingebieten durch die venezianischen Voralpen, über 2600 Höhenmeter und 129 km über den Asphalt. Auch eine verkürzte Strecke mit 82 km und 1450 Höhenmetern konnte absolviert werden. Insgesamt starteten 20 unterschiedliche Nationalitäten in der mittelalterlichen Altstadt, darunter auch einige bekannte Gesichter aus dem Profiradsport.
Über Karsten
Ich bin süchtig nach Bikes, Pedalumdrehungen und sportlichen Herausforderungen. Wenn ich nicht hier auf dieser Website blogge, verbringe ich so viel Zeit wie nur möglich im Sattel. Ich fühle mich in den Bergen wohl und erklimme auf dem Rennrad, Gravel- oder Mountainbike steile Anstiege.