Die XTR M9100 2-Kolben-Bremse wurde 2018 von Shimano vorgestellt und zielt auf gewichtsorientierte Cross-Country-Racer ab, die auf der Rennstrecke nichts anbrennen lassen. Der Materialmix aus Carbon, Magnesium und Aluminium sowie die gute Dosierbarkeit machen die Bremse zum zuverlässigen und stabilen Begleiter auf der Strecke und dem Trail. Noch dazu ist die Bremsgruppe verdammt schick und das Finish macht einen sehr hochwertigen Eindruck. Die Shimano XTR M9100 Race, erreicht auf der Waage 404 Gramm. Zum Vergleich: SRAM´s Pendant, die Level Ulitmate, wiegt 533 Gramm (ohne Bremsscheiben). Wenn du dich auch für 11/12-Fach-Schaltung interessierst, findest du hier meinen Testbericht.
Montage und Einstellung
Die Bremse wird entlüftet und montagefertig geliefert. Lediglich die Leitung muss gekürzt werden. Das dafür benötigte Zubehör, also die Olive, das Distanzstück und der Insertpin liegen bei. Im Vergleich zur Vorgängerversion M9000, hat sich vor allem beim Bremshebel einiges getan. Dieser stützt sich nun zusätzlich bis zum Ausgleichsbehälter am Lenker ab und schafft dadurch eine höhere Stabilität.
Die Schelle ist weiterhin als I-Spec-EV Variante erhältlich - allerdings passen Schalthebel der Vorgängerversion (XT M8000, XTR M9000), nicht mit dem M9100-Bremshebel der Japaner zusammen. Neu ist auch, dass der Griff nun von oben und nicht mehr unterhalb des Lenkers verschraubt wird. Um Gewicht zu sparen, lässt sich die Griffweite der XTR-Version ausschließlich mit einem Innensechskant-Schlüssel und nicht werkzeuglos einstellen.
Die Druckpunkteinstellung ist aus Gewichtsgründen nicht möglich - vermisst habe ich diese Einstellmöglichkeit aber zu keinem Zeitpunkt. Sind die Bremshebel einmal richtig eingestellt, machen sich die tollen Ergonomie-Eigenschaften der Verzögerer bemerkbar.
Die Schrauben zur Klemmung der Griffe sowie Befestigung der Bremssättel bestehen aus federleichtem Titan. Festhalten: Wer eine Ersatzschraube benötigt, muss dafür mehr als 13 Euro (ohne Versand) investieren. Gewichtsreduktion hat eben seinen Preis.
Shimano XTR M9100 in der Praxis
Auf die Shimano XTR M9100 ist in allen Lebenslagen Verlass. Egal ob Regen, Kälte oder bei heißen Temperaturen - die Bremse vermittelt in der Praxis ein rundum sicheres Gefühl. Der Druckpunkt erwies sich als kompromisslos straff. Im Gegensatz zur XT ist die Dosierbarkeit viel weicher und weniger aggressiv, was sich vor allem auf schnell wechselndem oder kurvenreichen Terrain bemerkbar macht. Leider waren die dazugehörigen XTR-Bremsscheiben (MT-900) ausschließlich als Centerlock-Variante erhältlich, nach einer 6-Loch-Variante habe ich vergebens gesucht.
Ich musste mich daher nach einer Alternative umschauen. Entschieden habe ich mich für die Trickstuff-Dächle-HD-Bremsscheiben. Neben der Zugfestigkeit und ausgesprochen guten Haltbarkeit wird bei der Dächle-HD, außerdem auf eine Sandwich-Konstruktion verzichtet. Dadurch zeigt allerdings die Waage pro Edelstahl-Scheibe 14 Gramm mehr an - was aber verkraftbar ist. Für Vorder- und Hinterrad verwende ich eine 160 mm Scheibe. Steinige und ruppige Passagen bei hoher Geschwindigkeit konnte ich damit problemlos meistern. Fading, schwammiger Druckpunkt? Fehlanzeige! Die Performance ist einfach super.
Wartung und Haltbarkeit
Durch die One-Way-Entlüftung ist das frische Mineral-Öl rasch in der Leitung. Gleichzeitiges öffnen am Ausgleichsbehälter und Bremsleitungsende entfällt vollständig - einfacher gehts kaum. Während der Testzeit konnte ich keinerlei Probleme feststellen. Auch nach mehrfachen Reinigungsvorgängen arbeiten die Keramik-Kolben der Shimano XTR M9100 wie am ersten Tag.
Fazit: Shimano XTR M9100 Race-Bremse
Schon die edle, in zeitlosen Schwarz gehaltene Verpackung vermittelt: Mit der XTR M9100, bist du am Ende der Fahnenstange angekommen - besser gehts einfach nicht. Die Verzögerer sind kompromisslos beim Gewicht und konstant in der Performance. Ein Traum für jeden Racer.
Ich bin süchtig nach Bikes, Pedalumdrehungen und sportlichen Herausforderungen. Wenn ich nicht hier auf dieser Website blogge, verbringe ich so viel Zeit wie nur möglich im Sattel. Ich fühle mich in den Bergen wohl und erklimme auf dem Rennrad, Gravel- oder Mountainbike steile Anstiege.