Veröffentlicht am: 29.12.2019
Es ist nass, kalt und zum Schluss muss ich auch noch putzen. Das geht wohl vielen Radsportfans durch den Kopf, wenn sie im Winter an die nächste Tour oder Trainingsausfahrt denken. Dabei gibt es doch mittlerweile erschwingliche Rollentrainer, Zwift Abos und mehr, die es möglich machen, im trockenen und bei mollig warmen 20 Grad Zimmertemperatur ganze Marathonrennen zu fahren. Das ist mit Sicherheit kein Ersatz für tolle Trail- und Race-Erlebnisse, aber zumindest eine Ergänzung oder Alternative bei richtig schlechtem Wetter. Es hat sich mittlerweile ein regelrechter Hype unter Radsportlern entwickelt, wenn es um Simulationen wie Zwift oder The Sufferfest geht.
Effektive Work-outs und Schlechtwetter-Alternative für Radsportler
Grundsätzlich kann man einen Rollentrainer auch ohne Pixel-Landschaften nutzen, da es doch aber auf Dauer sehr langweilig ist, die ganze Zeit die Raufasertapete anzuschauen, ist die Kombination mit einer virtuellen Welt viel sehenswerter und macht einfach mehr Spaß.
Der Tacx Blue Matic T2650 Rollentrainer
Tacx ist ein niederländischer Hersteller von Trainingssystemen für Rennräder und Mountainbikes. 1957 als Fahrradgeschäft und Werkstatt in Wassenaar gegründet, hat sich das Unternehmen zur Aufgabe gemacht, hochwertige Indoor-Fahrradtrainer zu entwickeln, die es auch im Winter möglich machen, wetterunabhängig Trainingseinheiten zu absolvieren.
Von Fitnessgeräten über Basic Trainer für einfache Work-outs bis hin zu smarten Trainern, hat Tacx alles im Angebot. Da ich den Trainer nur ab und zu benutzen möchte und auf smarte Funktionen verzichten kann, habe ich mich für die einfache Basis Variante entschieden.
Der Aufbau ist denkbar einfach: Aufstellen, Rad einspannen und fertig. Ein spezieller Trainingsreifen ist empfehlenswert, da weniger Reibung erzeugt wird und die Geräuschkulisse spürbar angenehmer ist als mit einem herkömmlichen Straßen- oder Stollenreifen. Wer ein 29 Zoll Fahrrad benutzen will, muss vorab zwingend einen 28 Zoll Reifen aufziehen, denn ansonsten lässt sich die Rolle nicht benutzen.
Der Bremswiderstand lässt sich in 10 Stufen über einen Lenkerhebel einstellen. Da der Tacx Blue Matic über eine Magnetbremse verfügt, ist ein Stromanschluss nicht notwendig. Der Lenkerhebel erfüllt seinen Zweck, ist aber nichts Besonderes. Letztendlich habe ich den Widerstand vor dem Benutzen des Trainers auf eine feste Stufe eingestellt und ansonsten nicht wieder angerührt.
The Sufferfest Trainingsapp
The Sufferfest ist eine plattformunabhängige Trainingsapp, die mir extrem gut gefällt. Aufwendig produzierte Intros, die vor dem Work-out zu sehen sind, sowie echte Rennaufzeichnungen der Tour de France, XCO Worldcup, Giro d’Italia und mehr während des Work-outs sind atmosphärisch unterhaltsam und motivieren, noch mehr in die Pedale zu treten. Die Work-outs können richtig hart werden und verlangen selbst trainierten Beinen viel ab. Trotz der ganzen Strapazen macht es richtig viel Spaß.
Jeder Work-out startet mit einer Aufwärmphase. Circa 10 Minuten locker rollen. Danach wird die Tretleistung gesteigert. Startende Intervalle werden vorab einige Sekunden vorher visuell angezeigt und mit einem lauten Knall (hört sich an wie ein Kanonenschuss) gestartet. Dann heißt es, Leistung steigern und in die Pedale treten, bis zur Dauerleistungsgrenze (FTP).
Ich benutze The Sufferfest lieber als Zwift, weil es einfach unterhaltsamer ist. Natürlich sind beide Simulationen völlig unterschiedlich und an manchen Stellen nicht vergleichbar.
Für die Benutzung der App ist lediglich ein Bluetooth und ANT + fähiger Geschwindigkeitssensor notwendig. Ich benutze den iGPSPORT SPD61 Sensor, der an der Radnabe montiert wird und sehr zuverlässig ist. Laut Hersteller hält der Akku ca. 1 Jahr. Ansonsten können, wenn entsprechende Geräte verbunden sind, während des Work-outs Herzfrequenz, Trittfrequenz und Leistungsmesser (Watt) angezeigt werden. Richtig interessant ist die App auch für Berufssportler oder Amateure, die nach strukturierten Work-outs und Trainingsplänen suchen und ihre Leistung steigern wollen. Abgeschlossene Work-outs können mit einem Klick auf Strava veröffentlicht werden.
Die App kostet ca. 11 Euro (US$12,99) im Monat und ist für Apple und Windows Geräte erhältlich. Android wird aktuell noch nicht unterstützt. Vorab kann The Sufferfest 14 Tage kostenlos getestet werden.
Fazit: The Sufferfest App mit dem Tacx Rollentrainer
Der Tacx Blue Matic T2650 ist hochwertig verarbeitet und macht einen soliden Eindruck. Die Geräuschentwicklung hält sich im Rahmen - einen geeigneten Reifen für Rollentrainer vorausgesetzt. In Verbindung mit der The Sufferfest Trainingsapp, macht der Ausflug in virtuelle Rennsituationen megaviel Spaß und stellt eine echte Alternative bei Schlechtwetter dar. Die Trainingspläne sind herausfordernd und verlangen auch trainierten Beinen viel ab.
Über Karsten
Ich bin süchtig nach Bikes, Pedalumdrehungen und sportlichen Herausforderungen. Wenn ich nicht hier auf dieser Website blogge, verbringe ich so viel Zeit wie nur möglich im Sattel. Ich fühle mich in den Bergen wohl und erklimme auf dem Rennrad, Gravel- oder Mountainbike steile Anstiege.